Topografie-Projekt

Dachau im Wandel der Zeit – ein multimedialer Zugang

Das Areal, auf dem von 1933 bis 1945 das Konzentrationslager Dachau bestand, unterlag von 1916 bis heute ständiger Umwandlung. Daher präsentieren sich die KZ-Gedenkstätte Dachau und ihr unmittelbares Umfeld den Besucher/-innen als ein über Jahrzehnte hinweg überformtes und verändertes Gelände. Die einzelnen Zeitschichten sind für die Besucher/-innen nicht unmittelbar erfahrbar und verständlich.

Ständige Umformung des Geländes

Bereits vor der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau im Jahr 1933 waren Teile des Areals verwendet worden. Auf diese vorhandene Bausubstanz wurde bei der Errichtung des Konzentrationslagers zurückgegriffen: Teilweise wurden noch existierende Gebäude der ehemaligen Pulver- und Munitionsfabrik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs genutzt. In den Jahren 1937/38 ließ die SS ein neues, größeres Häftlingslager errichten und dann das erste Häftlingslager abreißen. Die Gebäude, die auf dem heutigen Gedenkstättengelände zu sehen sind, stammen daher aus der Zeit nach 1937/38. Von der Topografie des ersten Häftlingslagers gibt es heute kaum noch Spuren. 

Zudem bildet das Gelände der heutigen KZ-Gedenkstätte Dachau im Nordosten der Stadt Dachau nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche des Konzentrationslagers Dachau: Es umfasst das ehemalige Häftlingslager, den Zugangsbereich und das Areal der Krematorien. Zur Gedenkstätte gehören zudem die außerhalb gelegenen Gedenkorte: der ehemalige „SS-Schießplatz Hebertshausen“, der KZ-Ehrenfriedhof Leitenberg und der Waldfriedhof.

Wie in anderen Konzentrationslagern existierten im KZ Dachau verschiedene Teilbereiche, die topografisch und funktional voneinander getrennt waren: Außer dem Häftlingslager gab es den Kommandanturbereich, das SS-Übungslager, die SS-Siedlung sowie Werkstätten und Produktionsanlagen. Das Gesamtgelände einschließlich der östlich des Häftlingslagers gelegenen Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung/Plantage umfasste eine Fläche von etwa 203 Hektar.

Die Entwicklungen nach der Befreiung

Nach 1945 setzte sich die Überbauung und Umnutzung des Areals fort. Kurz nach der Befreiung wurde das ehemalige Häftlingslager und Teile des ehemaligen SS-Bereichs als Internierungslager der US-Amerikaner verwendet. Nach dessen Schließung wurden die ehemaligen Lagerbaracken für die Unterbringung von deutschen Flüchtlingen so stark verändert, dass sie 1965 im Zuge der Entstehung der KZ-Gedenkstätte abgerissen werden mussten. 

Unsere multimediale Online-Präsentation veranschaulicht den topografischen Wandel des Geländes und der Gebäude. Sie können verschiedene Zeitabschnitte miteinander vergleichen, Informationen zu unzugänglichen Gebäuden erhalten sowie regionale und internationale Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Gelände stehen, einsehen. 

Die Präsentation ist nicht für mobile Geräte optimiert.