Vladimir Feierabend
7. Juli 1924 in Prag (Tschechien)
Häftling im KZ Dachau: 1942–1945
Am 1. Juli 1942 nimmt die Gestapo den 17-jährigen Gymnasiasten Valdimir Feierabend in Prag fest. Mit seiner Familie wird er gemeinsam in „Sippenhaft“ genommen, da sein Onkel Ladislav Feierabend Mitglied der tschechoslowakischen Exilregierung ist. Diese hat im Mai 1942 ein tödliches Attentat auf den hochrangigen NS-Funktionär Reinhard Heydrich durchführen lassen. Vladimir Feierabend wird über das Gestapo-Gefängnis in der Kleinen Festung Theresienstadt in das KZ Dachau verschleppt. Dort muss er ab Ende 1942 als Schreiber für die Politische Abteilung der Gestapo arbeiten. Der Einsatz in dem Verwaltungskommando ermöglicht ihm das Überleben. Körperliche Schwerstarbeit und die Verlegung in andere Konzentrationslager bleiben ihm erspart. Am 29. April 1945 wird Vladimir Feierabend durch Truppen der US-Armee befreit. Alle Mitglieder der Familie Feierabend überleben die KZ-Haft, jedoch stirbt der Großvater von Vladimir Feierabend kurz darauf an den Folgen seiner Inhaftierung. Vladimir Feierabend beendet das Gymnasium und studiert Medizin. In der kommunistischen Ära der Tschechoslowakei wird die Familie Feierabend erneut politisch verfolgt und 1952 aus Prag verbannt. Vladimir Feierabend muss in einem Bergwerk arbeiten. Mitte der 1960er kann die Familie nach Prag zukehren, wo Valdimir Feierabend als Arzt tätig ist. Seit 1990 ist er Vorsitzender der Landesdelegation der ehemaligen tschechischen Häftlinge im Comité International de Dachau und engagiert sich als Zeitzeuge.