Filmvorführung
„Die Stille schreit“ – Filmvorführung und Nachgespräch mit Josef Pröll
| 15.12.2022 | 19:30—22:00
Bild: Aus Film „Die Stille schreit“; zeigt das Haus in der Augsburger Maximilianstraße das von einer Frau Hoffmann „Arisiert“ wurde. Frau Hoffmann war 25 Jahre Mitarbeiterin der Augsburger Schirmmanufaktur der Familie Oberdorfer. Die Oberdorfers wurden 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet. Die „arische“ Familie Hoffmann feierte im Jahre 1962 ihr „100-jähriges Betriebsjubiläum“.
In Kooperation mit der Evangelischen Versöhnungskirche und der Lagergemeinschaft Dachau wird im Kinosaal der Gedenkstätte der Film „Die Stille schreit“ von Josef Pröll gezeigt.
Josef Pröll macht sich zusammen mit Miriam Friedmann auf die Spurensuche ihrer Großeltern, den Familien Oberdorfer und Friedmann. Der Dokumentarfilm (74 Minuten, 2019) zeigt, wie zwei jüdische Familien in Augsburg von den Nationalsozialisten systematisch verfolgt, enteignet und schließlich in den Tod getrieben wurden. Die „Arisierung“ in der Zeit des Nationalsozialismus zählt unbestritten zu den größten Raubzügen des 20. Jahrhunderts, wobei es nicht nur um materielles Gut ging, sondern auch um das Lebensrecht der Opfer. Der ergreifende Dokumentarfilm ist mit vielen Originaldokumenten und -bildern illustriert. Originalschauplätze in Augsburg und Umgebung vermitteln Nähe auch zu weit zurückliegender Geschichte.
Nach der Filmvorführung steht der Regisseur Josef Pröll, selbst Kind von KZ-Überlebenden, für ein Nachgespräch zur Verfügung.
Es gelten die aktuellen Corona-Hygieneregelungen. Da zur Veranstaltung keine größeren Abstände eingehalten werden können, empfehlen wir das Tragen einer FFP2-Maske.
Ort Kinosaal der KZ-Gedenkstätte Dachau
Zugang über das Besucherzentrum der Gedenkstätte, Pater-Roth-Str.2a, 85221 Dachau
Die Teilnahme ist kostenlos, es ist keine Anmeldung notwendig.