Themenrundgang
Als „asozial“ stigmatisierte Häftlinge
| 24.09.2022 | 14:00—16:00
Aquarellzeichnung von Georg Tauber zur Situation der „vergessenen“ Opfer 1946 (Privatbesitz Monika Hofer und Ulrike Dümmler, München)
Nach der Verschleppung in die nationalsozialistischen Konzentrationslager wurden KZ-Häftlinge in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, welche durch das erzwungene Tragen sogenannter Winkel an der Häftlingskleidung im Lageralltag sichtbar waren.
Einer der dreieckigen Winkel war schwarz. Häftlinge, die diesen Winkel tragen mussten, sind der Kategorie „asozial“ zugeordnet worden. Dieser Einordnung lagen sehr unterschiedliche Lebensumstände der Gefangenen zugrunde. So wurden beispielsweise Obdachlose, Menschen, die den Unterhalt an die eigenen Kinder nicht zahlen konnten, Suchtkranke oder von Behörden als Arbeitsverweigerer bezeichnete Menschen in Konzentrationslager verschleppt und in die Häftlingskategorie „asozial“ eingeteilt. Auch zahlreiche Sinti und Roma mussten im Konzentrationslager Dachau den schwarzen Winkel tragen.
Dieser Rundgang behandelt die nationalsozialistische Verfolgung von sozial stigmatisierten Menschen, die als sogenannte „Asoziale“ in Konzentrationslager verschleppt wurden. Neben den Auswirkungen des Tragens der Kategorie auf den Lageralltag wird auch der Kampf der Betroffenen um die Anerkennung als Verfolgte des Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit thematisiert, welcher bis in die jüngste Vergangenheit reicht.
Referent Michael Liwerski, Referent an der KZ-Gedenkstätte Dachau
Anmeldung Über die Münchner Volkshochschule oder am Veranstaltungstag an der Infotheke des Besucherzentrums der KZ-Gedenkstätte Dachau bis spätestens 13:45 Uhr
Treffpunkt Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau
Teilnehmer/-innen max. 30 Teilnehmende
Kosten 4 Euro / 2 Euro ermäßigt (mit Schwerbehindertenausweis) pro Person