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KZ-Gedenkstätte Dachau Newsletter 8 – 2017
KZ-Gedenkstätte Dachau Newsletter 8 – 2017
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Newsletter 8. Ausgabe, Sommer 2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
der vorliegende Newsletter in seiner neuen Form enthält vor
allem Einblicke in das breite Spektrum der aktuellen Arbeit der KZ-Gedenkstätte Dachau, zu deren Aufgaben das Gedenken und die Vermittlung, Ausstellungen, die anwendungsbezogene Forschung und Tagungen zählen. Die historische und gegenwartsbezogene Bedeutung der Gedenkstätten ist größer denn je in einer Zeit, in der extremistische Grundhaltungen und rechtspopulistische Parteien erstarken und internationale Fluchtbewegungen zunehmen. Ein Drittel
der Deutschen vertritt laut der jüngsten Studie der Bertelsmann-Stiftung
populistische Meinungen. Wie die Ergebnisse der letztjährigen
Besucherforschungen zeigen, zieht die KZ-Gedenkstätte Dachau ein zunehmend
internationales und bezogen auf die Vorerwartungen heterogenes Publikum an.
Daher freuen wir uns, dass die Stiftung „Erinnerung,
Verantwortung und Zukunft” das Projekt „Diversität, Erinnerung, Geschichte –
Ausbildung von Multiplikator/-innen für eine heterogene Gesellschaft“ bewilligt
hat. Es wurde von Mitarbeitern/-innen des Max-Mannheimer-Studienzentrums in
Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau, dem Dachauer
Forum – Katholische Erwachsenenbildung e.V. und dem Netzwerk Rassismus- und
Diskriminierungsfreies Bayern e.V. erarbeitet. Dieses Projekt
umfasst die Planung, Durchführung und Nachbereitung eines Ausbildungskurses,
der paritätisch aus Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Zuwanderern
und Geflüchteten bestehen wird. Es werden Konzepte für Rundgänge und
Studienprogramme entwickelt, die den Herausforderungen historisch-politischer
Bildung in der Einwanderungsgesellschaft gerecht werden.
Auch baulichen Fragen,
gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden, umfassenden Neugestaltung der
Gedenkstätte, widmeten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als
Kooperationspartner der vom Zentrum für Zeithistorische Forschung, Institut für
Zeitgeschichte, Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung,
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz und dem Leibniz-Forschungsverbund
Historische Authentizität
entwickelten Konferenz „Authentizität als Kapital historischer Orte” (1.–3.
März 2017) bot die KZ-Gedenkstätte Dachau verschiedene Themenrundgänge an[1].
Die Neugestaltung des
Parkplatzes nimmt ebenfalls immer konkretere Formen an. Ausführungsplanung und
Ausschreibung laufen im Herbst. Der Baubeginn wird im Februar 2018 erfolgen,
die Fertigstellung des Projektes, das in zwei Bauabschnitten erfolgen soll, ist
für Herbst 2019 vorgesehen.
Auch die Weiterentwicklung der Barrierefreiheit in der
KZ-Gedenkstätte in baulicher Hinsicht wie auch im Bereich der Bildungsangebote
ist ein wichtiges Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um die
Zugänglichkeit der Hauptausstellung zu verbessern, werden in diesem Jahr neue
Rampen errichtet.
Von den vielen Projekten, die derzeit an der KZ-Gedenkstätte
Dachau realisiert werden, möchte ich Ihnen vor allem drei vorstellen, die die
aktuelle Ausstellung bereichern werden: Das sind zum einen die neuen
Multimediastationen „Von 1916 bis heute. Das Konzentrationslager Dachau im
Wandel der Zeit“, des Weiteren das von der BMW AG geförderte Projekt
„Medienstationen zu den ehemaligen Außenlagern und -kommandos des KZ Dachau“
und schließlich die Neugestaltung der acht Vitrinen im ehemaligen Schubraum mit
originalen Effekten. Mit diesen Maßnahmen ist die 2011 begonnene, kontinuierliche
Revision und Ergänzung der aktuellen Dauerausstellung abgeschlossen.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und möchte Ihnen bei
dieser Gelegenheit für Ihr Interesse an unserer Arbeit und Ihre Unterstützung
danken. Wir freuen uns, Sie bei unseren kommenden Veranstaltungen begrüßen zu
dürfen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Gabriele Hammermann
[1] „Dachau
als authentischer Ort? Gedenkstättenführung zu Vorüberlegungen und zur
geplanten Neukonzeption der Ausstellungen an der KZ-Gedenkstätte Dachau”; „Transformation
als Authentizität – Die permanente Veränderung als wesentliches Merkmal des
Ortes. Fragen zum produktiven Umgang mit der gestalterisch überformten
Situation in der KZ-Gedenkstätte Dachau″; „Ist das echt?“ – Fragestellungen,
Chancen und Probleme im Zusammenhang mit Besucher/innenerwartungen im Spiegel
der Bildungs- und Vermittlungsarbeit an der KZ-Gedenkstätte Dachau”; „Authentizität
als Folge von Leerstand, mangelndem Unterhalt und Nutzung ohne Investition.
Rundgang zur Bauhistorie der Gebäude des ehemaligen Häftlingslagers und des
ehemaligen „Kräutergartens” mit den historischen Gebäuden des ehemaligen Lehr-
und Forschungsinstitutes der SS-Wirtschaftsbetriebe”.
Termine
Von 1916 bis heute. Das Konzentrationslager Dachau im Wandel der Zeit
Das Areal, auf dem von 1933 bis 1945 das Konzentrationslager Dachau bestand, unterlag von 1916 bis heute ständiger Umformung. So wurde das Lager nicht auf unbebautem Gelände errichtet: Teilweise wurden noch existierende Gebäude der ehemaligen Pulver- und Munitionsfabrik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs genutzt. In den Jahren ...weiterlesen
Repatriierung in Europa 1945
Zur Vorstellung des neuen Hefts der Zeitschrift „Konzentrationslager“ laden wir Sie herzlich ein: Dienstag, 17. Oktober 2017, um 19 Uhr im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau, Pater-Roth-Straße 2a Weitere Informationen zur Zeitschrift finden Sie in den Literaturtipps des Newsletters. ...weiterlesen
Themenrundgänge und Exkursionen der Bildungsabteilung
Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Terminen finden Sie in unserem Bildungsprogramm (pdf, 1 MB). Themenrundgänge und Exkursionen Themenrundgang: Tweetup - Gedenkstättenrundgang digital Samstag, 26. August 2017, 14.00−16.30 Uhr Referent: Steffen Jost, Referent der KZ-Gedenkstätte Dachau Treffpunkt: Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau Anmeldung an der Infotheke des Besucherzentrums am Veranstaltungstag bis spätestens 13.45 Uhr Kosten: 4 ...weiterlesen
Neuigkeiten
Präsentation des historischen Lagertors in der Dauerausstellung
Vertreter der Politik und der Gedenkstätte nahmen im Februar 2017 das Tor in Dachau in Empfang. Der Stiftungsrat der Stiftung Bayerische Gedenkstätten beschloss, es nicht wieder am historischen Standort einzusetzen. Nach Konservierungsarbeiten und einer Farbanalyse ist das symbolträchtige Original nun am Ende der Hauptausstellung zu betrachten. Die Replik, die sich ...weiterlesen
Neue Rundgangsbroschüre
In knapper Form vermittelt die Rundgangsbroschüre den aktuellen Forschungstand zur Geschichte des KZ Dachau und seiner Nachgeschichte von 1945 bis heute. Dabei veranschaulichen zahlreiche aktuelle und historische Fotografien sowie viele Zeichnungen und Berichte von Überlebenden die Darstellung. Mithilfe von Übersichtsplänen lassen sich die Relikte des Konzentrationslagers und die Gedenkorte eigenständig entdecken; ...weiterlesen
Kostenlose Gedenkstätten-App zum Download
Neben den praktischen Hinweisen zu Anfahrt, Besuchszeiten und Serviceeinrichtungen gibt die App Auskunft über alle Angebote der KZ-Gedenkstätte, sich mit dem Ort und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Die App bietet Einblicke in die Hauptausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude (Museum) sowie in die Teilausstellungen im ehemaligen Lagergefängnis („Bunker“) und in der rekonstruierten Baracke. Auch ...weiterlesen
Audioguide in türkischer Sprache
2016 wurden rund 180.000 Audioguide-Geräte ausgeliehen. Besonders stark nachgefragt sind Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Zunehmend werden aber auch Audioguides in den Sprachen Mandarin, Portugiesisch und Ungarisch ausgeliehen. Die Audioguides geben einen Überblick über die Geschichte des Ortes und die Themen Entrechtung und Verfolgung. Dabei werden insbesondere Berichte von Häftlingen unterschiedlicher Nationalitäten verwendet, ...weiterlesen
Neukonzeption der Lesemappen
Die Berichte und Bilddokumente in den Lesemappen sind gerade für Einzelbesucher/-innen geeignet, um sich näher mit einem bestimmten Teilbereich der Ausstellung auseinanderzusetzen. Angeordnet auf Lesepulten geben sie anhand von Häftlingsselbstzeugnissen und Quellendokumenten einen Einblick in die damalige Lagerwelt und die Nachgeschichte des KZ Dachau. Im Zuge der Überarbeitung wurden die ...weiterlesen
Lernen - Erinnern - Begegnen
Leitbild der Bildungsabteilung in der KZ-Gedenkstätte Dachau Mit dem Leitbild erläutert die Bildungsabteilung ihr Selbstverständnis und die übergreifenden Ziele ihrer Bildungsarbeit. Dreh- und Angelpunkt der Bildungsarbeit in der KZ-Gedenkstätte Dachau ist der historische Ort – ein Ort mit den verschiedenen Funktionen des Lernens und Nachdenkens, des Gedenkens und Erinnerns sowie der internationalen ...weiterlesen
Neuigkeiten aus dem Archiv
Das Archiv und die Sammlung der KZ-Gedenkstätte haben ihren Ursprung in der Initiative von Überlebenden des KZ Dachau, die seit Ende der 1950er Jahre Material für eine Ausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude zusammengetragen haben. Dabei waren Kontakt und Austausch mit ihren ehemaligen Kameraden von zentraler Bedeutung. Ihr Werk ist nicht nur ...weiterlesen
Neue Mitarbeiter/innen in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Maximilian Lütgens vertritt seit 1. März 2017 als pädagogischer Mitarbeiter in der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau Rebecca Ribarek, die bis August 2018 in Elternzeit ist. Zuvor studierte er Geschichte und Gender Studies an der Universität Konstanz und arbeitete für den TV-Sender Discovery Channel in München. In der Bildungsabteilung wird er ...weiterlesen
Projekte
Gebärdensprachen-App
Die geplante soll, wie auch die Gedenkstätten-App, kostenlos über iTunes und Google Play zum Download bereitgestellt werden. Hörgeschädigten sowie gehörlosen Menschen wird die App ermöglichen, sich eigenständig und zeitunabhängig das Gelände und die Dauerausstellung der Gedenkstätte zu erschließen. Neben allgemeinen Informationen für einen Besuch der KZ-Gedenkstätte vermittelt die App ...weiterlesen
Medienstationen zu den ehemaligen Außenlagern und -kommandos des KZ Dachau
Das von der BMW AG geförderte Projekt sieht vor, den Besucher/-innen zukünftig grundlegende Informationen zu allen 140 ehemaligen Außenlagern und -kommandos des KZ Dachau interaktiv über große Displays in der Gedenkstätte und digital auf der Homepage anzubieten. Zu den bereitgestellten Informationen gehören die Dauer der Existenz der Lager, die Anzahl ...weiterlesen
Revision der Vitrinen im Schubraum
Bei der Neukonzeption steht die Funktion des „Schubraums“ als Ort der inhumanen Aufnahmeprozedur der Häftlinge im Vordergrund. Die SS befahl den neu eingelieferten Gefangenen, sich nackt auszuziehen und ihre Kleidung sowie alle persönlichen Gegenstände abzugeben. Häftlinge, die in der SS-Verwaltung arbeiten mussten, nahmen den Besitz der Neuankömmlinge entgegen und verzeichneten diesen. ...weiterlesen
Gedenktage
Gedenktage
Vor 50 Jahren Am 27. August 1967 starb Ludwig Wörl (1906−1967). Der Münchner wurde bei einer Flugblattaktion verhaftet und Anfang Mai 1934 nach Dachau gebracht. In seiner Funktion als Krankenpfleger im Häftlingsrevier konnte er vielen Gefangenen das Leben retten. Seine aus tiefer Humanität motivierten Hilfsaktionen setzte er nach seiner Überstellung ...weiterlesen
Literaturtipps
Literaturtipps
Meyer, Beate: Fritz Benscher. Ein Holocaust-Überlebender als Rundfunk- und Fernsehstar in der Bundesrepublik, Göttingen – Wallstein 2017 Jude, KZ-Überlebender, Hamburger in Bayern und trotzdem ein Publikumsliebling: der Schauspieler und Quizmaster Fritz Benscher. „Leider hatte der ‚Führer‘ keine großen Sympathien für mich.“ So umschrieb Fritz Benscher (1904–1970) die Jahre nach 1933 und ...weiterlesen