Pressemitteilung
Vortragsreihe zur Sonderausstellung „Dachauer Prozesse“
| 2. September 2022
- Auftakt: 7. September, 18.30 Uhr, Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau
- Themenschwerpunkt der Vorträge: Ahndung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen durch US-Militärgerichte und die nachfolgende Rechtsprechung in der Bundesrepublik Deutschland
- Insgesamt sieben Termine
- Remote-Teilnahme via Live-Stream auf dem YouTube-Kanal der KZ-Gedenkstätte Dachau möglich
Begleitend zur aktuellen Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“, die seit 29. April 2022 im Sonderausstellungsraum der KZ-Gedenkstätte Dachau zu sehen ist, findet ab dem 7. September eine Vortragsreihe an der Gedenkstätte statt. Diese befasst sich mit der Ahndung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen durch US-Militärgerichte und die nachfolgende Rechtsprechung in der Bundesrepublik Deutschland.
An insgesamt sieben Terminen im September und Oktober 2022 sowie im März 2023 referieren fachliche Expert/-innen, darunter auch Mitarbeitende anderer Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Deutschland, zu den großen Konzentrationslagerprozessen, zu den Verfahren wegen der Ermordung abgestürzter amerikanischer Flieger und Kriegsgefangener, zur Ermittlungsarbeit vor den Verfahren als auch zu deren juristischen Grundlagen.
„Mit der Vortragsreihe wird ein breiterer Blick auf diejenigen Dachauer Prozesse möglich, die im Rahmen der Sonderausstellung nicht vertieft werden konnten – wir freuen uns sehr, dass wir so viele namhafte Referierende gewinnen konnten, ihre spezialisierten Forschungen dem Publikum der Gedenkstätte vorzustellen“, so Dr. Christoph Thonfeld, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Die Veranstaltungen finden entweder im Besucherzentrum oder im Seminarraum der KZ-Gedenkstätte Dachau statt. Zusätzlich werden die meisten Vorträge auch online zur Verfügung stehen – entweder über einen Live-Stream oder im Nachhinein auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte können so auch Teilnehmende, die nicht in der Region ansässig sind, die Vortragsreihe verfolgen.
Alle Termine und Themen der Vortragsreihe „Dachauer Prozesse“ finden Sie unter Aktuelles > Veranstaltungen
Jan Erik Schulte: „Hadamar Trial 1945: Der erste „Euthanasie“-Prozess in den westlichen Besatzungszonen. Justitielle und erinnerungskulturelle Dimensionen“
Florian Schwanninger: ‘Invalidentransporte‘. Die Ermordung von KZ-Häftlingen in Schloss Hartheim im Rahmen der ‚Sonderbehandlung 14f13‘
Michael Löffelsender: “… that no Buchenwald may rise again.” Der Dachauer Buchenwald-Prozess
Anett Dremel: Zwangsarbeit vor Gericht – Der Dachauer Prozess zum KZ Mittelbau-Dora
Susanne Meinl: „Gott weiß, wie viele Jahre ich Tag für Tag mit diesem schrecklichen Bild in meinem Kopf leben muss …“. Die Fliegermorde, ihre juristische Aufarbeitung und die kollektive Erinnerung in den USA
Jens Westemeier: Der Malmedy-Prozess. Kristallationspunkt bundesdeutscher Vergangenheitspolitik
Gregor Holzinger: „Virtually every known form of killing was used at Mauthausen“ – Die Dachauer Mauthausenprozesse
Timo Saalmann: Zeugen und Zeugnisse des Flossenbürg-Hauptprozesses
Percy Herrmann: „The Muhldorf Area Case“: Die Ermittlungsarbeit der US War Crimes Group
N.N. zum Mühldorf-Prozess
Daniel Segesser: Zwischen nationaler und internationaler Jurisdiktion: Die Ahndung von Kriegsverbrechen in der internationalen wissenschaftlichen Debatte im Vorfeld der Dachauer Militärgerichtsprozesse
Wolfgang Form: Neue Wege im Strafrecht. Die Dachauer Prozesse und Ihr Beitrag zur Entwicklung des modernen Völkerstrafrechts
Boris Burghardt: Die Spätverfolgung von NS-Verbrechen durch die deutsche Strafjustiz
Andreas Brendel: Probleme der Staatsanwaltschaften bei der Verfolgung von NS-Morden