Statement der Stiftung Bayerische Gedenkstätten
| 14. Juli 2016
„Keine Pokémon-Jagd in bayerischen KZ-Gedenkstätten!“ Mit dieser Forderung hat sich der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, MdL Karl Freller, in einem Brief an den Entwickler von Pokémon-Go, Niantic, gewandt.
Freller möchte die bayerischen KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg als mögliche Spielorte aus der neuen, weltweit millionenfach gespielten Smartphone-App herausgenommen sehen. „Ich halte es für unangemessen, einen solchen Ort zu einem Spielfeld für Onlinespiele zu machen. Das haben wir – wie die Kollegen aus Auschwitz auch – dem Unternehmen mitgeteilt!“
Der Respekt vor den Opfern und die Sensibilität des Ortes gebiete es, dass auf einer KZ-Gedenkstätte keine virtuelle Monsterjagd stattfinde, so Freller weiter. Deshalb habe man Niantic schriftlich gebeten, die Geolokalisierung der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg in der App weiträumig zu unterdrücken, falls dies noch nicht geschehen ist. „Technisch ist es wohl möglich – und aus Rücksicht und Anstand auch dringend notwendig!“, findet Stiftungsdirektor Freller.