Mitteilung
Lagergemeinschaft Dachau: Die Waffen nieder – Nein zum Krieg – Hände weg von der Ukraine
| 7. März 2022
Die Lagergemeinschaft Dachau der Bundesrepublik Deutschland verurteilt die militärische Aggression Russlands, die Bombardierung und Invasion der Ukraine. Das Präsidium der Lagergemeinschaft unterstützt die Forderung der Bundesregierung an Russland, seine Truppen vollständig aus der Ukraine zurückzuziehen, und fordert eine Einhaltung des Völkerrechts. Die Wahrung des Selbstbestimmungsrechts der Menschen in der Ukraine muss oberstes Ziel sein.
Die Bombardierungen und alle Kriegshandlungen Russlands müssen sofort gestoppt werden. Notwendig sind ein umfassender Waffenstillstand, der Rückzug aller Truppen und die Aufnahme von Verhandlungen. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung. Die humanitäre Hilfe und Schutz für Geflüchtete müssen nun an erster Stelle stehen.
Nach der Befreiung der Konzentrationslager und dem Ende des Zweiten Weltkrieg wünschten sich die Menschen nichts mehr als Nie wieder Krieg. Seit dem 24. Februar lässt Putin die Ukraine bombardieren. Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein eindeutiger Bruch des Völkerrechts und durch nichts zu rechtfertigen. Die Lebensgrundlage der Menschen wurde und wird dauerhaft zerstört. Viele weitere Menschen werden sterben.
Unser Land hat eine besondere Verantwortung gegenüber den Menschen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion wie u.a. Belarus, Ukraine und Russland, wie das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede anlässlich des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion vor 80 Jahren im Juni 2021 betonte. „…Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war eine mörderische Barbarei… 27 Millionen Menschen hat das nationalsozialistische Deutschland getötet, ermordet, erschlagen, verhungern lassen, durch Zwangsarbeit zu Tode gebracht.“
Verschleppte Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion stellten eine der größten Häftlingsgruppen im KZ Dachau. Als Lagergemeinschaft Dachau e.V. betonen wir daher die besondere Verantwortung unseres Landes und der Regierung, die Forderung der 1945 befreiten Häftlinge „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg“ weiterhin zum zentralen Anliegen unsers politischen Handelns zu machen.
Wir denken an die ehemaligen Häftlinge des KZ Dachau, ihre Familienangehörigen und an die Menschen, die diesem neuen Krieg mit all seinen Folgen ausgesetzt sind. Wir sind erschüttert.
Präsidium der Lagergemeinschaft Dachau
Ernst Grube
Präsident
Dr. Jürgen Müller-Hohagen
Vizepräsident