Mitteilung
KZ-Gedenkstätte Dachau und der FC Augsburg beginnen offizielle Kooperation
| 3. Februar 2023
Die Bildungsabteilung der Gedenkstätte freut sich über die neue Kooperation mit dem FC Augsburg. Regelmäßige Gedenkstättenfahrten, Zeitzeugengespräche und eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung zielgruppengerechter Bildungsformate sind die wesentlichen Bestandteile, mittels derer das Thema Erinnerungsarbeit beim Verein und die bereits vorhandene Expertise bei der Gedenkstätte zum Komplex „Fußball im Nationalsozialismus“ weiter ausgebaut werden soll.
Bereits in den vergangenen Wochen hat der FCA mit einem Aktionsprogramm zur Initiative „!Nie wieder –Erinnerungstag des deutschen Fußballs“ neue Impulse im Bereich der Erinnerungsarbeit gesetzt. Die Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau wird nun ein zentraler Baustein des FCA-Engagements für Erinnerung.
Die KZ-Gedenkstätte Dachau als internationaler Lern- und Erinnerungsort, insbesondere auch für künftige Generationen, mit dem zentralen Ziel, an das Leiden und Sterben der KZ-Häftlinge zu erinnern und eine Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen zu fördern, konnte bereits auch durch beispielsweise aktive Mitwirkung am bundesweiten Netzwerktreffen zur Erinnerungsarbeit im Fußball an der Gedenkstätte Neuengamme oder dem Walther Bensemann-Campus des Bündnis !Nie Wieder in Nürnberg wertvolle Erfahrungen sammeln.
„Wir haben in der Vergangenheit bereits einzelne Aktionen mit Fußballbundesligisten durchgeführt und im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“ der BKM (Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) den digitalen Workshop „Fußball im Konzentrationslager Dachau“ entwickelt, die Kooperation mit dem FC Augsburg ermöglicht uns aber nun die Konzeption noch passgenauerer Bildungsangebote“, sagt Dr. Kerstin Schwenke, Leiterin der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau. „Durch die Kooperation mit dem FC Augsburg haben wir die Möglichkeit, noch mehr Menschen zu erreichen und über die Geschichte des KZ Dachau und die Arbeit der KZ-Gedenkstätte zu informieren. Durch den Fußball können insbesondere junge Menschen Zugang zum Thema finden und so kann das Wissen über die nationalsozialistischen Verbrechen im Bewusstsein der Menschen auch weiterhin wachgehalten werden“, führt Dr. Schwenke aus.
Die Gruppe des FC Augsburg gemeinsam mit Maximilian Lütgens, Mitarbeiter der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau (Foto: FC Augsburg)
Der FC Augsburg wird seine Plattform und Reichweite nutzen, um Themen, Bildungsangebote und Aktionen der Gedenkstätte zu transportieren und dadurch dem Thema Erinnerungsarbeit einen regionalen Bezug geben, wie der Verein in der dazugehörigen Pressemitteilung mitteilte. „Wir wollen eine lebendige Erinnerungskultur, damit die Geschichte niemals vergessen wird und etwas wie damals nie wieder geschieht. Ganz zentral ist dabei die aktive Einbindung der FCA-Gemeinschaft, so wie beim Aktionsprogramm zum Erinnerungstag im deutschen Fußball, das in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Augsburg und Mitgliedern von FCA-Fanclubs entstanden ist. Und wir legen Wert darauf, dass auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Spielerinnen und Spieler und insbesondere die Paul-Renz-Akademie Teil dieser Erinnerungskultur sind“, erläutert FCA-Geschäftsführer Michael Ströll die Ausrichtung des Programms.
Deshalb hat der FC Augsburg in der Vergangenheit bereits Fahrten zur KZ-Gedenkstätte Dachau unternommen. Kürzlich besuchte eine Gruppe von Nachwuchsspielern der Paul-Renz-Akademie, begleitet von Trainern und Pädagogen, die Gedenkstätte im Rahmen eines von Maximilian Lütgens Mitarbeiter der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau, gestalteten Rundgangs. Der Blick in die Vergangenheit soll einerseits konkret an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern, darüber hinaus aber auch Lerneffekte für den Alltag erzielen, wie Michael Ströll betont: „Uns ist es wichtig, dass die Jungs auch über den Tellerrand blicken und sich mit Themen außerhalb des Fußballs beschäftigen. Die Eindrücke und Erkenntnisse, die solch ein Besuch in der Gedenkstätte bewirken, fördern nicht nur Erinnerungskultur und Geschichtskenntnis, sondern darüber hinaus auch ein Bewusstsein für gesellschaftliche Zusammenhänge und eine Sensibilisierung für tagesaktuelle Themen wie Diskriminierung von Mitmenschen in der eigenen Lebenswelt.“
Fotos: FC Augsburg