Pressemitteilung

Katalogvorstellung und Präsentation des 360°-Rundgangs zur Sonderausstellung „Dachauer Prozesse“

 |  4. Dezember 2024

Der ehemalige Häftling Michael Pellis identifiziert im Dachau-Hauptprozess den Angeklagten Franz Böttger [United States Holocaust Memorial Museum, Washington D.C.]

  • Katalog zur Sonderausstellung „Dachauer Prozesse“ auf Deutsch und Englisch erschienen
  • Präsentation des 360°-Rundgangs auf www.kz-gedenkstaette-dachau.de

Dachau, 4. Dezember 2024. Die KZ-Gedenkstätte Dachau präsentiert am Dienstag, 10. Dezember 2024, um 19.00 Uhr im Besucherzentrum den neu erschienenen Katalog zur Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“ sowie den dazugehörigen virtuellen 360°-Rundgang. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung auf www.kz-gedenkstaette-dachau.de wird gebeten.

Veranstaltung im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau

Nach einer Begrüßung von Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, folgen Grußworte von Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München, Andreas Franck, Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft München und der Zentrale Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Justiz, sowie eine Videobotschaft von Virginia Morris, Tochter des Dachau-Überlebenden Alfred Laurence. In einem Podiumsgespräch mit Dr. Christoph Thonfeld, Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau, Dr. Christian Schölzel, Projektkoordinator der Ausstellung, sowie Percy Herrmann und Esther Lindenlauf, beides wissenschaftliche Mitarbeitende der KZ-Gedenkstätte Dachau, wird diskutiert, wie die Ausstellung konzipiert wurde und deren Inhalte in gedruckte und virtuelle Form übersetzt wurden. Im Anschluss präsentieren Christoph Thonfeld und Esther Lindenlauf den neuen 360°-Rundgang, bevor das Publikum dann Gelegenheit hat, Fragen zu stellen.

„Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“

Die aktuelle Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“ lädt dazu ein, sich mit einem der größten NS-Verfahrenskomplexe auseinanderzusetzen, der immer noch im Schatten der wesentlich bekannteren Nürnberger Prozesse steht.

Von den Amerikanern geborgene NS-Dokumente, Zeugenaussagen der Überlebenden sowie umfangreiche Vernehmungen von Tatverdächtigen schufen die Grundlage für die Dachauer Prozesse (1945–1948). Hier wurden auch Verbrechen, die außerhalb der Lager an gefangen genommenen alliierten Soldaten und Zivilpersonen begangen worden waren, verhandelt. Die Sonderausstellung zeigt die Tatorte der Verbrechen, informiert über die rechtlichen Grundlagen, stellt Gerichtspersonal, Angeklagte und Zeugen vor und gibt einen Überblick über einzelne Verfahren und deren Folgen bis in die Rechtsprechung der Bundesrepublik hinein. Auch die breite mediale Resonanz der Verfahren wird thematisiert. Die seinerzeit diskutierten Fragen nach Gerechtigkeit und dem Umgang mit der Vergangenheit sind bis heute aktuell.

Katalog auf Deutsch und Englisch erschienen

Der inzwischen im Metropol-Verlag jeweils in einer deutschen und einer englischen Version erschienene begleitende Katalog zur Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“ präsentiert die gesamten Ausstellungsinhalte als aufbereitete Fließtexte mit Quellen- und Literaturverweisen und bietet darüber hinaus Einblicke in die Konzeption und Gestaltung der Ausstellung sowie vertiefende Informationen zu den freistehenden Exponaten. Ferner werden in zwei ergänzenden Aufsätzen systematische Ausblicke auf die weitere Ahndung der in Dachau begangenen Verbrechen in Westdeutschland sowie die Wirkung der Dachauer Prozesse im internationalen Strafrecht gegeben.

Virtueller Rundgang durch die Sonderausstellung verfügbar

Um auch allen Menschen, die die Ausstellung nicht vor Ort in Dachau sehen können, die Möglichkeit einer Besichtigung zu geben und um das Thema der Ausstellung auch nach Ende ihrer Präsentation hier am Ort gegenwärtig zu halten, hat die KZ-Gedenkstätte erneut den Weg beschritten, in Kooperation mit einer externen Agentur eine virtuelle Begehung zu ermöglichen. Mithilfe eines deutsch- und englischsprachig betexteten 360°-Rundgangs durch die Sonderausstellung, der über die Webseite der KZ-Gedenkstätte Dachau verfügbar sein wird, werden die Ausstellungsinhalte dauerhaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


Katalogvorstellung und Präsentation des 360°-Rundgangs zur Sonderausstellung „Dachauer Prozesse“

Dienstag, 10. Dezember 2024 | 19.00 Uhr
Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau
Pater-Roth-Str. 2a, 85221 Dachau
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung über www.kz-gedenkstaette-dachau.de wird gebeten.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.
Der Besucherparkplatz der KZ-Gedenkstätte Dachau ist für die Abendveranstaltung geöffnet.
Das Angebot ist nicht geeignet für Personen unter 13 Jahren.


Dachauer Prozesse. Verbrechen, Verfahren und Verantwortung
Katalog zur Ausstellung 29. April 2022
Herausgegeben von Christoph Thonfeld, Christian Schölzel und Percy Herrmann unter Mitarbeit von Esther Lindenlauf im Auftrag der KZ-Gedenkstätte Dachau
Metropol Verlag
ISBN 978-3-86331-756-0

The Dachau Trials. Crimes, Proceedings, and Responsibility
Catalogue for the Exhibition April 29, 2022
Edited by Christoph Thonfeld, Christian Schölzel and Percy Herrmann with the cooperation of Esther Lindenlauf commissioned by the Dachau Concentration Camp Memorial Site
Metropol Verlag
ISBN 978-3-86331-757-7