Besuch
Generalkonsul Timothy Liston (USA) besucht die KZ-Gedenkstätte Dachau
| 27. Januar 2022
#WeRemember – unter diesem Hashtag erinnern die US-Amerikaner am 27. Januar, dem Internationalen Holocaust Gedenktag, an die Opfer der Verbrechen des Nationalsozialismus. So erzählte es Timothy Liston, seit Juli 2021 Generalkonsul am US-amerikanischen Generalkonsulat in München, bei seinem offiziellen Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau. Dass ihm das Thema Erinnern und Gedenken auch persönlich sehr am Herzen liegt, betonte er während des gemeinsamen Rundgangs mit der Gedenkstättenleiterin Dr. Gabriele Hammermann, dem Überlebenden des KZ-Außenlagers Kaufering Abba Naor und Stiftungsdirektor und 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags Karl Freller immer wieder. Dass es nicht sein letzter Besuch war, steht auch sehr schnell fest: Den Termin für die Eröffnungsveranstaltung für die neue Sonderausstellung „Dachauer Prozesse“ am 29. April merkt er sich gerne vor.
Nach einleitenden Begrüßungsworten durch Dr. Gabriele Hammermann und Karl Freller besuchte Timothy Liston das Außengelände der KZ-Gedenkstätte und die Haupt- sowie die aktuelle Sonderausstellung „Zeitspuren. Der Außenlagerkomplex Allach“. Neben den geschichtlichen Hintergründen des Ortes und der historischen Verortung der Standorte gab Gedenkstättenleiterin Dr. Gabriele Hammermann auch einen Ausblick auf die künftige Neugestaltung der Gedenkstätte, wie die Einbeziehung wichtigen historischen Gebäudebestands in den Bereich der KZ-Gedenkstätte, der sich aktuell noch auf dem Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei befindet. Dazu gehört auch die ehemalige SS-Kommandantur sowie das Gebäude, in dem die Dachauer Prozesse zwischen 1945 und 1948 stattfanden.
Timothy Liston zeigte sich tief bewegt von seinem Besuch und betonte einmal mehr die große Bedeutung der internationalen Erinnerungsarbeit:
„Wir sind sehr beeindruckt von der Arbeit, die hier in Dachau und anderswo in Bayern geleistet wird, um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Der wachsende Antisemitismus auf beiden Seiten des Atlantiks geht uns alle an. Erinnerungsarbeit ist immer auch Präventionsarbeit. Leugnung, Verzerrung und Verharmlosung des Holocaust haben in einer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz.“