Mitteilung
„Bundeswehr erinnert“: Ein Projekt im Rahmen von „Jugend erinnert“
| 23. September 2021
Durch die freundliche Unterstützung durch das Förderprogramm „Jugend erinnert“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie der Inneren Führung der Bundeswehr und der Universität der Bundeswehr können künftig berufsgruppenspezifische Seminare und Formate an der KZ-Gedenkstätte Dachau angeboten werden.
Die Bundeswehr bildet mit ihren regelmäßigen Besuchen an der KZ-Gedenkstätte Dachau eine wichtige Besucher/-innengruppe am Ort. Das Projekt „Bundeswehr erinnert“ nimmt diese Gruppe nun genauer in den Fokus und entwickelt Bildungsformate, die sich an den Interessen, dem Vorwissen und den Bedürfnissen der Soldatinnen und Soldaten orientieren.
Aktuell gibt es solche Angebote, die sich an Angehörige der Bundeswehr richten, nur an wenigen Gedenkstätten. Neben der KZ-Gedenkstätte Neuengamme („NS-Geschichte, Institutionen, Menschenrechte“) nimmt jetzt auch die KZ-Gedenkstätte Dachau die Besucher/-innengruppe der Bundeswehr stärker in den Blick.
Bereits 2007 gab es den Versuch, das Thema innerhalb der Gedenkstättenlandschaft mehr in den Vordergrund zu rücken. In Hamburg fand dazu die Tagung „Bundeswehr und Gedenkstätten von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart. Bestandaufnahme und Perspektiven“ statt. Bei dieser Tagung tauschten sich Vertreter/-innen aus Bundeswehr, Gedenkstätten und historisch-politischer Bildung intensiv über das Thema aus. 2010 erschienen die Vorträge in Form eines Sammelbandes, der bis heute die einzige größere Veröffentlichung dazu darstellt (Wrochem/Koch: Bundeswehr und Gedenkstätten des NS-Unrechts).
Besonders KZ-Gedenkstätten bieten das Potenzial, mit Soldatinnen und Soldaten vor dem Hintergrund aktueller (politischer) Entwicklungen über rechte Kontinuitäten vom Nationalsozialismus bis heute zu diskutieren oder über die Rolle der Wehrmacht im Vernichtungskrieg zu reflektieren.
Das Projekt „Bundeswehr erinnert“ knüpft an eine schon länger bestehende Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München an. Seit über zehn Jahren besucht Prof. Dr. Stephan Lindner, Professor für Wirtschafts-, Sozial-, und Technikgeschichte mit Studierenden die Gedenkstätte.
Im Rahmen des Projekts konnten bereits zwei Bildungsangebote an der KZ-Gedenkstätte Dachau entwickelt werden. Sowohl der Präsenz-Workshop „Diskriminierung. Past. Present? Not tomorrow!“ als auch der digitale Workshop „Was hat das mit mir zu tun?“ beschäftigen sich mit den fortdauernden Diskriminierungen oder Alltagsrassismen, die sich aus dem Nationalsozialismus teilweise bis heute fortsetzen.
Beide Angebote befinden sich aktuell in der Evaluationsphase mit Besucher/-innengruppen der Bundeswehr und können bald in das offizielle Bildungsprogramm der KZ-Gedenkstätte Dachau übernommen werden.
Weitere Angebote sind in Vorbereitung.
Informationen, ab wann und welche Workshops buchbar sind, finden Sie auf der Website der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Wir möchten an dieser Stelle allen Beteiligten unseren herzlichen Dank aussprechen.