Mitteilung
Auszeichnungen im Rahmen des Comicwettbewerbs des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge
| 27. Juni 2023
Bild: Ausschnitt des Deckblatts der Graphic Novel „Häftlinge im KZ Dachau“, die von Schülerinnen und Schülern des Josef-Effner-Gymnasiums entwickelt wurde
Im Rahmen eines P-Seminars des Josef-Effner-Gymnasiums Dachau (JEG), das gemeinsam mit der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau gestaltet wurde, erarbeiteten Schülerinnen und Schüler vier Comics zum Thema „Erinnerungskultur und Comics“. Zwei dieser Arbeiten wurden nun beim Comicwettbewerb des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet.
2021 konzipierten Christian Stähler, Lehrer am JEG, und Wiebke Siemsglüß, Mitarbeiterin der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau, das Projekt als Teil des P-Seminars „Gedenkstättenpädagogik“. Albert Knoll, Leiter der Staabsstelle der KZ-Gedenkstätte Dachau begleitete das Projekt aus wissenschaftlicher Sicht, der Comic-Künstler Dominik Wendland übernahm die künstlerische Betreuung. Nach der Konzeptionsphase verstärkte das NS-Dokumentationszentrum München das Projektteam.
Schon seit einigen Jahren setzt sich die Bildungsabteilung der Gedenkstätte mit dem Medium Graphic Novel in der historisch-politischen Bildungsarbeit auseinander und bietet in diesem Rahmen für Jugendliche und junge Erwachsene den Workshop „Comic Memories. Das KZ Dachau im Comic“ an. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) beschreibt Wiebke Siemsglüß das Konzept des Workshops.
Im Zentrum des Projekts standen verschiedene Lebenswege von Häftlingen, die das Konzentrationslager Dachau überlebt haben. Hierbei wurde von Gedenkstättenseite besonders darauf geachtet, Biografien ehemaliger Häftlinge auszuwählen, die nach der Befreiung des Lagers im April 1945 erst Jahre bzw. Jahrzehnte später offiziell als Verfolgte des NS-Regimes anerkannt wurden.
So wurde beispielsweise im Comic „Die Vergessenen“ die Lebensgeschichte von Georg Tauber, der als sogenannter „Asozialer“ im KZ Dachau interniert war, aufgebarbeitet. Nach der Befreiung des Lagers kämpfte er um die Anerkennung dieser Häftlingskategorie als NS-Opfer. Der Comic „Die Vergessenen“ wurde mit dem zweiten Platz im Comicwettbewerb des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet.
Eine weitere Gruppe von Schülerinnen und Schülern setzte sich mit den Häftlingen auseinander, die wegen ihrer Homosexualität von den Nationalsozialisten ins KZ Dachau deportiert worden waren. Der zu dieser Häftlingsgruppe entstandene Comic belegte beim Comicwettbewerb den dritten Platz.
Unser Dank gilt den Schülerinnen und Schülern, die an diesem Projekt teilgenommen und die Comics mit viel Engagement entwickelt und umgesetzt haben. Insbesondere gratulieren wir den Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen des Comicwettbewerbs des Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet wurden.
Weitere Informationen zu dem gemeinsamen Projekt sowie alle entstandenen Graphic Novels können hier auf unserer Website abgerufen werden.