Literarturtipps newsletter 2-2011

Literarturtipps

tl_files/images/Buechercover/Buch Gruberova.png Gruberová, Eva; Zeller, Helmut: Geboren im KZ.
Sieben Mütter, sieben Kinder und das Wunder von Kaufering I. Mit einem Nachwort
von Max Mannheimer. München: Beck 2011
 

Als am 29. April 1945
die Amerikaner das Lager Dachau befreien, stoßen sie zu ihrer größten
Überraschung auf sieben Frauen mit Babys. Ein Wunder wird bestaunt inmitten der
Zerstörung.

Das Buch von Eva Gruberová und Helmut Zeller erzählt
die unglaubliche, aber wahre Geschichte von Eva Fleischmannová und Miriam
Rosenthal, zwei dieser sieben Mütter. Es zeichnet ihren Lebensweg nach – von
ihrer Jugend in Ungarn, als sie hoffnungsfroh ihre Zukunft planten, über ihre
Odyssee durch verschiedene KZs und die Geburt ihrer Kinder, bis zu ihrem Leben
nach dem Krieg.

 

tl_files/images/Buechercover/Buch Kalmar.png Kalmar, Rudolf: Zeit ohne Gnade. Herausgegeben,
kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Stefan Maurer und Martin Wedel.
Wien: Metroverlag 2009
 

Ein erschütternder Bericht von sieben Jahren Todesnähe und eines der
authentischsten Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus: Rudolf Kalmar,
Journalist, wurde mit dem ersten aus Wien abgehenden Transport nach Dachau
gebracht, wo er bis Kriegsende der Willkür der Nazi-Terrormaschinerie
ausgeliefert war. Er überlebte und schrieb 1946 dieses eindringliche, scharf
gezeichnete Buch über den KZ-Alltag, das seinerzeit internationales Aufsehen
erregte. Herausgegeben, kommentiert und mit Anmerkungen zu seiner
Rezeptionsgeschichte versehen, wurde es wieder der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht.

 

tl_files/images/Buechercover/Buch Morsch.png
Morsch, Günter; Perz,
Bertrand (Hrsg.); Ley, Astrid (Mitarb.): Neue Studien zu
nationalsozialistischen Massentötungen durch Giftgas. Historische Bedeutung,
technische Entwicklung, revisionistische Leugnung. Berlin: Metropol 2011.
(Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische
Gedenkstätten ; Band 29)
 

Mehr als ein
Vierteljahrhundert nach der ersten umfassenden Darstellung zum Thema
„Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas“, die die KZ-Überlebenden
Eugen Kogon und Hermann Langbein 1983 zusammen mit anderen vorlegten, wird hier
der neueste Forschungsstand präsentiert. International ausgewiesene
Wissenschaftler thematisieren die historischen Hintergründe wie auch die
naturwissenschaftlichen und technischen Voraussetzungen der Massentötungen
durch Giftgas und ihre konkrete Durchführung im Deutschen Reich und in den
besetzten Gebieten. Darüber hinaus werden in länderspezifischen Beiträgen
Positionen international agierender Holocaust-Leugner in den Blick genommen und
Gegenstrategien formuliert.

 

tl_files/images/Buechercover/Buch Presterl.png Presterl, Josef Martin:
Im Schatten des Hochschwab: Skizzen aus dem steirischen Widerstand. Hrsg. und
eingeleitet von Heimo Halbreiner und Karl Wimmler. Graz: Clio 2010.

Am 26.
April 1948 wurde in Ljubljana der Steirer Josef Martin Presterl im so genannten
„Dachauer Prozess“ – einem titoistischen Schauprozess – zum Tode verurteilt und
hingerichtet. Dieser war in den 1930er Jahren in Graz angehender Lehrer, ehe er
1935 wegen verbotener politischer Betätigung aus der Lehrerbildungsanstalt
ausgeschlossen wurde. Selbst Schriftsteller war er für Richard Zach sowohl
politischer als auch literarischer Mentor. Presterl ging Ende des Jahres 1936
nach Spanien, wo er auf der Seite der Republik gegen Franco kämpfte, kam nach
der Niederlage des republikanischen Spaniens in französische Lager und
letztlich ins KZ Dachau.

Nach der Befreiung 1945
kehrte Presterl nach Graz zurück, um hier kulturpolitisch, publizistisch und
letztlich auch verlegerisch tätig zu werden. Seine Verhaftung in Jugoslawien im
Herbst 1947 hat dazu geführt, dass seine Arbeit mit dem Titel „Im Schatten des
Hochschwab“, die bereits für den Druck vorgesehen war, nicht mehr erscheinen
konnte. Darin hat Presterl anhand von Berichten ehemaliger
WiderstandskämpferInnen erstmals die Geschichte des steirischen Widerstands von
1938 bis 1945 darzustellen versucht und diese um Flugblätter und Gedichte von
Richard Zach ergänzt.

Zurück