Kurzbiografie Nico Rost
Nico Rost (21.06.1896 – 01.02.1967)
Nico (Nicolaas) Rost wurde am 21. Juni 1896 in Groningen (Niederlande) geboren. Er war Journalist, Schriftsteller und Übersetzer. Seit 1923 arbeitete er als Korrespondent in Berlin, schrieb Literaturkritiken und übersetzte deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller ins Niederländische, wie etwa Lion Feuchtwanger, Gottfried Benn und Anna Seghers. Ab Mitte der 1920er Jahre veröffentlichte er auch explizit politische Reportagen.
Rost war Mitglied der Kommunistischen Partei der Niederlande und arbeite unter anderem für die Internationale Arbeiterhilfe. Nach dem Reichstagsbrand verschleppten ihn die Nationalsozialisten im März 1933 in das KZ Oranienburg. Nach der Entlassung wurde er aus Deutschland ausgewiesen und ging nach Brüssel. Dort schrieb er für die sozialdemokratische Zeitung „Vooruit“, die nun antifaschistisch ausgerichtet war.
Im März 1942 heiratete er die Jüdin Edith Blumberg. 1943 wurde er wegen seiner antifaschistischen Aktivität in der Vorkriegszeit erneut verhaftet. Rost wurde in das KZ Herzogenbusch und dann nach Dachau gebracht. Hier war er lange im Krankenrevier als Pförtner und Läufer tätig. Aus den Büchern in der Häftlingsbibliothek des Lagers schöpfte er Kraft durch das Lesen klassischer Literatur. Aus zahlreichen in der KZ-Haft verfassten Aufzeichnungen schrieb er sein Tagebuch „Goethe in Dachau“, das 1948 in Deutschland veröffentlicht wurde. In seinem Buch verband er Eindrücke aus der Haft mit Gedanken über Literatur und der Hoffnung auf die Überwindung des Nationalsozialismus.
Nico Rost wurde später Mitglied im Internationalen Dachau-Komitee. Zusammen mit anderen setzte er sich dafür ein, das ehemalige KZ als Gedenkstätte zu erhalten, was er 1956 in seinem Bericht „Ich war wieder in Dachau“ thematisierte.
In der Nachkriegszeit fiel Rost bei den kommunistischen Parteien in Ungnade und musste die DDR verlassen. Er kehrte in die Niederlande zurück und bereiste fortan die Bundesrepublik. Nico Rost verstarb 1967 in Amsterdam.