Häftlinge im Porträt: Heinz Eschen

Heinz Eschen

 

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

vorgestellt von Albert Knoll, Leiter Stabsstelle der KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Heinz Eschen wurde am 3. Mai 1909 in Filehne in der preußischen Provinz Posen im heutigen Polen geboren. Sein jüdischer Vater Isidor Eschen betrieb eine Gastwirtschaft, wo Heinz mit seiner knapp drei Jahre älteren Schwester Hilde aufwuchs. Nach dem Tod des Vaters sorgte seine Mutter Bianka dafür, dass Heinz das Abitur machen konnte. Während seines Medizinstudiums in München engagierte er sich als KPD-Mitglied und Vorsitzender des Roten Studentenbundes insbesondere gegen den erstarkenden Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund.

Am 1. Februar 1933 war Heinz Eschen an der Organisation eines Protestmarsches gegen die Nationalsozialisten beteiligt. Bei dem folgenden Zusammenstoß mit der Polizei in München-Schwabing erlitt Eschen eine schwere Schussverletzung. Am 18. Februar 1933 erfolgte seine Festnahme. Nach Verbüßung einer mehrmonatigen Gefängnishaft wurde er jedoch nicht freigelassen, sondern am 26. November 1933 in das KZ Dachau verschleppt.

Als Jude und Kommunist war Eschen dem Terror der SS besonders ausgesetzt. Der ständigen Gewalt begegnete er mit Selbstdisziplin und Charakterstärke, was ihm nicht nur bei den Mitgefangenen, sondern auch bei der SS zunehmend Respekt verschaffte.

Die Lagerleitung ernannte Eschen schließlich zum „Blockältesten“ des sogenannten Judenblocks: In der Häftlingsbaracke Nummer 6 waren die jüdischen Häftlinge inhaftiert.

Eschen war auch im Lager am politischen Widerstand beteiligt. So nutzte er seine Funktion als „Blockältester“ dazu, für kranke und geschwächte Häftlinge Medikamente und zusätzliche Lebensmittel zu besorgen.

Spitzel der SS verrieten schließlich seine Widerstandsaktivitäten. Heinz Eschen starb am 30. Januar 1938 nach neunstündiger Folter.

 

Zurück