Häftlinge im Porträt: Giovanni Melodia

Giovanni Melodia

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vorgestellt von Stefania Gavazza-Zuber, Referentin an der KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Giovanni Melodia wurde am 18. Januar 1915 in Messina als Sohn eines evangelischen Pastors geboren, der in der sozialistischen Partei politisch aktiv war. Der Einfluss des überzeugten Pazifisten führte dazu, dass sich auch sein Sohn Giovanni einer antifaschistischen Gruppe anschloss. 1939 wurde Giovanni Melodia verhaftet und zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Oktober 1943 griffen ihn deutschen Truppen auf und deportierten ihn in das KZ Dachau. Von Anfang an knüpfte er Freundschaften mit anderen politischen Gefangenen und wurde Teil des im Geheimen arbeitenden Lagerkomitees.

Nach der Befreiung am 29. April 1945 wurde er Mitglied im Internationalen Dachau Komitee und war zugleich der offizielle Vertreter der italienischen Deportierten. Er blieb bis zum 13. Juli 1945 Dachau und übernahm Verantwortung für die Rückführung der italienischen Überlebenden in die Heimat.

Als Vorsitzender des Häftlingskomitees widmete sich Giovanni Melodia intensiv der Erinnerungsarbeit, trat als Zeitzeuge auf und veröffentlichte zentrale Werke der Dachau-Erinnerungsliteratur, wie das 1971 erschienene „La Quarantena“. Giovanni Melodia starb am 13. März 2002 in Rom.

 

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