Häftlinge im Porträt: Ella Lingens

Ella Lingens

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vorgestellt von Stefania Gavazza-Zuber, Referentin an der KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Ella Lingens wurde am 18. November 1908 in Wien geboren. Sie studierte Jura und anschließend Medizin. Schon während des austrofaschistischen Ständestaats engagierte sie sich auf politischem wie auch humanitärem Gebiet. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 unterstützten Ella Lingens und ihr Mann Juden: Sie versteckten sie in ihrem Haus, besorgten Lebensmittel und halfen bei der Flucht.

Ein Spitzel verriet beide der Gestapo, die sie am 13. Oktober 1942 verhaftete. Während Kurt Lingens in eine Strafkompanie an die Front beordert wurde, kam Ella ins Wiener Gestapo-Gefängnis und im Februar 1943 in das KZ Auschwitz. Als Häftlingsärztin versuchte sie ihre Mithäftlinge vor der Vernichtung zu bewahren. Im Dezember 1944 wurde sie in das KZ Dachau deportiert, blieb mehrere Monate im Außenlager AGFA-Werke und erlebte am 29. April 1945 die Befreiung.

Anders als viele andere ehemalige Häftlinge setzte sich Ella Lingens bereits ab 1947 mit ihren Erlebnissen in den Konzentrationslagern auseinander. Ihre Erinnerungen wurden erstmals 1948 von einem Londoner Verlag in englischer Sprache unter dem Titel „Prisoners of Fear“ veröffentlicht.

1980 wurde Ella Lingens von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Sie starb am 30. Dezember 2002 im Alter von 94 Jahren in Wien.

 

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