4 SS-Lager
Der größte Teil des ehemaligen KZ Dachau, das frühere SS-Gelände, ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das Areal wird von der Bayerischen Bereitschaftspolizei genutzt. Der durchbrochene Erdwall ermöglicht den Besuchern/-innen einen Einblick in wichtige Teile der Topografie des früheren Konzentrationslagers.
Zu sehen ist ein Teil des ehemaligen Kommandanturbereiches, der sich unmittelbar neben dem Häftlingslager befand. Bis heute erhalten sind die ehemalige Lagerbäckerei (links) und die Kommandantur (rechts). Der Kommandant befehligte von diesem Dienstsitz aus die Wachtruppen und leitete die zentrale Verwaltungs- und Organisationseinheit des Konzentrationslagers, den Kommandaturstab. Diese Führungsriege war hauptverantwortlich für die im Konzentrationslager begangenen Verbrechen. Im Kommandanturbereich befanden sich auch die Unterkünfte der bewaffneten SS-Posten, die die Wachtürme besetzten und die Arbeitskommandos der Häftlinge bewachten, sowie ab 1940 das Krematoriumsgelände.
Das SS-Übungslager schloss sich hinter dem Kommandanturbereich an. Dort waren SS-Einheiten stationiert, die zur militärischen und ideologischen Aus- und Fortbildung nach Dachau kamen. Das NS-Regime baute die SS zur Eliteorganisation und zu einer militärischen Kampftruppe aus. Das Gelände beherbergte diverse Schulungseinrichtungen, Wohnanlagen, Verwaltungsgebäude sowie Versorgungs- und Wirtschaftsbetriebe. KZ-Häftlinge mussten auf den Baustellen und in den Betrieben des SS-Lagers Zwangsarbeit leisten.