14 Internationales Mahnmal
Das Internationale Mahnmal wurde am 8. September 1968 eingeweiht. Der Entwurf dafür stammt von Nandor Glid, der als Jude in seiner Heimat Jugoslawien von den Nationalsozialisten verfolgt worden war und sich Ende 1944 dem Widerstand angeschlossen hatte. Der Bildhauer gewann 1959 einen von der Überlebenden-Organisation CID ausgeschriebenen Künstler-Wettbewerb.
Das Internationale Mahnmal ist begehbar und besteht aus verschiedenen Elementen. Es folgt dem Konzept eines Lehr- und Läuterungspfades. Vom Jourhaus kommend finden sich die Besucher/-innen der Gedenkstätte zunächst vor einer Zugangsmauer wieder. Deren Inschrift fordert dazu auf, dem Vorbild der Häftlinge zu folgen und sich für eine Gesellschaft ohne Terror und Willkür einzusetzen. Der Weg führt zum tiefsten Punkt des Mahnmals, der für die Hoffnungslosigkeit und das Leid der Gefangenen steht. Die zentrale Bronzeplastik zeigt Menschen im Stacheldrahtzaun. Sie ist umrahmt von stilisierten Betonpfeilern, die die Bewachungsanlage symbolisieren.
Der Skulptur gegenüberliegend versinnbildlicht ein Relief in Form einer Kette die Solidarität der Häftlinge im Konzentrationslager. Das Relief beinhaltet Winkel in verschiedenen Farben, mit denen die SS die Gefangenen kennzeichnete. Der schwarze Winkel für die sogenannten „Asozialen“, der grüne Winkel für die sogenannten „Berufsverbrecher“ und der rosa Winkel für Homosexuelle sind nicht vertreten. Diese Opfergruppen waren zum Entstehungszeitpunkt des Mahnmals nicht als NS-Verfolgte anerkannt. Ihr Schicksal erfuhr erst seit den 1980er Jahren allmählich öffentliche Aufmerksamkeit.
Am Ende des aufsteigenden Ganges birgt ein Grabmal die Asche eines unbekannten Häftlings. An der Mauer dahinter befindet sich als Mahnung die Inschrift „Nie wieder“ in fünf Sprachen.