7.2 Häftlings·bad
Station 7.2 ist das Häftlings·bad.
Das Häftlings·bad früher
Im Häftlings·bad ist die Aufnahme·prozedur für neue Häftlinge weitergegangen.
Die Häftlinge mussten nackt aus dem Schub·raum in das Häftlings·bad gehen.
Im Häftlings·bad wurden den Häftlingen alle Haare abrasiert.
Dann wurden die Häftlinge desinfiziert.
Beim Desinfizieren will man Bakterien töten.
Dafür benutzt man Desinfektions·mittel.
Dann wurden die Häftlinge geduscht.
Die SS wollte den Häftlingen nämlich ihre Intim·sphäre zerstören.
Intim·sphäre heißt:
Menschen möchten sich nicht vor anderen Menschen nackt zeigen.
Der nackte Körper ist nämlich privat.
Und die SS wollte die Häftlinge erniedrigen.
Erniedrigen heißt:
Die Häftlinge sollten sich ganz schlecht fühlen.
Nach der Dusche haben die neuen Häftlinge Uniformen bekommen.
Diese Häftlings·uniformen haben den Häftlingen oft nicht gepasst.
Die Häftlings·uniform hatte verschiedene Teile.
Die hatte die Uniform 4 Teile:
- Eine Jacke
- Eine Hose
- Eine Mütze
- Schuhe
Ab 1938 war die Uniform blau und weiß gestreift.
Die Uniform war aus Drillich.
Drillich ist ein besonders fester Stoff.
Die Schuhe waren aus Holz.
Oder die Schuhe waren aus Holz mit Leinen.
Die Häftlings·winkel
Jeder Häftling hat von der Politischen Abteilung eine Häftlings·nummer bekommen.
Diese Häftlings·nummer mussten die Häftlinge auf die Häftlings·uniform nähen.
Und die Häftlinge mussten einen Winkel auf die Häftlings·uniform nähen.
Dieser Winkel war ein Dreieck aus Stoff.
Die SS hat verschiedene Winkel·kategorien festgelegt.
Jede Winkel·kategorie hatte eine andere Farbe.
Der rote Winkel
Politische Häftlinge mussten den roten Winkel tragen.
Zuerst waren diese Häftlinge politische Gegner
von den Nazis aus dem Deutschen Reich.
Zum Beispiel:
- Sozial·demokraten
- Kommunisten
- Gewerkschafter
Ab 1938 waren diese Häftlinge auch politische Gegner aus anderen Ländern.
Der grüne Winkel
Manche Menschen hatten mehrere Straf·taten hintereinander gemacht.
Für die Nazis waren diese Menschen: Berufs·verbrecher.
Diese Menschen mussten den grünen Winkel tragen.
Auch diese Menschen waren Opfer von den Nazis.
Der blaue Winkel
Zurückgekehrte deutsche Emigranten mussten den blauen Winkel tragen.
Diese Menschen waren aus dem Deutschen Reich weg·gezogen.
Dann sind diese Menschen in das Deutsche Reich zurück·gekommen.
Deshalb wollten die Nazis prüfen:
Passen sich diese Menschen an den Lebens·stil von den Nazis an?
Der lila Winkel
Zeugen Jehovas mussten den lila Winkel tragen.
Die Zeugen Jehovas sind eine religiöse Gruppe.
Die Zeugen Jehovas waren gegen die Nazis.
Und gegen das NS-Regime.
Deshalb haben die Nazis die Zeugen Jehovas verboten.
Der rosa Winkel
Homosexuelle Männer mussten einen rosa Winkel tragen.
Homosexuell heißt:
Ein Mann liebt Männer.
Bei den Nazis war Homo·sexualität eine Straf·tat.
Der schwarze Winkel
Für die Nazis haben manche Menschen nicht zur Gesellschaft gepasst.
Diese Menschen waren zum Beispiel obdach·los.
Oder arbeits·los.
Für die Nazis waren diese Menschen: Asoziale.
Diese Menschen mussten einen schwarzen Winkel tragen.
Der gelbe Winkel
Jüdische Menschen haben einen gelben Winkel bekommen.
Die Nazis haben gesagt:
Die Juden sind nicht wie wir.
Deshalb schließen wir die Juden aus unserer Volks·gemeinschaft aus.
Und jüdische Menschen haben einen Winkel aus einer Winkel·kategorie bekommen.
Die beiden Winkel zusammen hatten eine besondere Form.
Die beiden Winkel zusammen hatten die Form von einem David·stern.
Der David·stern ist ein Stern mit 6 Ecken.
Der David·stern ist das Symbol für das Juden·tum.
Wie wurden die Häftlinge in die Winkel·kategorien eingeteilt?
Für jeden Häftling wurde ein Haft·grund festgelegt.
Diesen Haft·grund hat die Gestapo festgelegt.
Oder die Kriminal·polizei.
Der Grund wurde der SS mitgeteilt.
Dann hat die SS den Häftling in eine Winkel·kategorie eingeteilt.
Warum mussten die Häftlinge die Winkel tragen?
Mit Winkeln hat die SS die Häftlinge eingeteilt.
Die SS wollte die Häftlinge erniedrigen.
Das heißt:
Die Häftlinge sollten sich schlecht fühlen.
Das hat die SS ab 1938 gemacht.
So ist eine Hierarchie im KZ entstanden.
Das heißt:
Manche Winkel·kategorien
wurden anders behandelt als die anderen Kategorien.
Das heißt:
Diese Häftlinge wurden besonders schlecht behandelt.
Die Häftlinge wurden von den SS-Männern schlecht behandelt.
Aber auch von den anderen Häftlingen.
Die Hierarchie im KZ war nicht fair.
Strafen im Häftlings·bad
Im Häftlings·bad hat die SS auch Häftlinge bestraft.
Zum Beispiel mit der Prügel·strafe.
Dann mussten sich die Häftlinge auf dem Prügel·bock legen.
Der Prügel·bock war aus Holz.
Die Häftlinge wurden am Prügel·bock fest·gebunden.
Dann haben SS-Männer die Häftlinge geschlagen.
Die Häftlinge wurden auch mit Pfahl·hängen bestraft.
Das ist 1941 und 1942 passiert.
An der Decke vom Häftlings·bad
waren Balken aus Holz.
An diesen Balken waren Haken.
Häftlinge wurden an den Haken aufgehängt.
Das kann man auf dem Bild gut sehen.
Das Häftlings·bad heute
Das ehemalige Häftlings·bad
sieht so ähnlich aus wie früher.
In der Mitte vom Raum sind Säulen.
Zwischen den Säulen sind besondere Stellen.
An diesen Stellen waren früher die Balken befestigt.
An diesen Balken wurden die Häftlinge zum Pfahl·hängen aufgehängt.
Im Häftlings·bad steht ein Prügel·bock.
Der Prügel·bock sieht aus wie der Prügel·bock früher.
Dieser Prügel·bock wurde 1945 nach·gebaut.
Bei den Dachauer Prozessen
wurde der Prügel·bock als Anschauungs·gegenstand benutzt.
Das heißt:
So konnte sich das Gericht die Prügel·strafe besser vorstellen.
Und die Prügel·strafe besser beurteilen.