KZ-Gedenk·stätte Dachau 1945 bis heute
April 1945 bis Juni 1945
Bis Ende Juni 1945 waren auf dem Gelände
vom ehemaligen KZ viele Überlebende.
Diese Überlebenden waren zum Beispiel krank.
Oder diese Überlebenden hatten keine Heimat.
Oder die Überlebenden
haben auf ihre Repatriierung gewartet.
Repatriierung heißt:
Ehemalige Häftlinge dürfen in ihr Heimat·land zurück·gehen.
Die US-Armee
hat die Überlebenden im ehemaligen KZ versorgt.
Die US-Armee hat den Überlebenden Essen gegeben.
Und Medikamente.
Juli 1945 bis Sommer 1948
Ab Juli 1945 hat die US-Armee
Teile vom ehemaligen KZ Dachau genutzt.
Die US-Armee
hat das ehemalige SS-Lager und Häftlings·lager genutzt.
Die US-Armee hat dort viele NS-Täter eingesperrt.
Zum Beispiel:
• Mitglieder von der NSDAP
• SS-Männer
Auf dem Gelände vom ehemaligen SS-Lager
haben die Dachauer Prozesse stattgefunden.
Die Dachauer Prozesse waren Gerichts·verhandlungen
vor amerikanischen Militär·gerichten.
Die amerikanischen Militär·gerichte
wollten nämlich NS-Täter verurteilen.
Insgesamt hat es 489 Gerichts·verfahren gegeben.
Und 672 Anklagen.
1948
Bis 1948 hat die US-Armee
das Gelände vom ehemaligen KZ benutzt.
Im Januar 1948 hat der Bayerische Staat
einen großen Teil vom ehemaligen Häftlings·lager bekommen.
Da hat der Bayerische Staat
ein Auffang·lager für Vertriebene geplant.
Nach dem 2. Welt·krieg
hatten viele Menschen keine Wohnung mehr.
Oder die Menschen hatten keine Heimat mehr.
Diese Menschen hatten den Namen: Vertriebene.
In dem Auffang·lager haben viele Vertriebene gewohnt.
Später hatte das Auffang·lager den Namen:
Wohn·siedlung Dachau-Ost.
1955
1955 wurde das Comité International de Dachau gegründet.
Die Abkürzung für Comité International de Dachau ist: CID.
Das CID war der Nachfolger
vom Internationalen Lager·komitee.
Ab 1955 wurden die Gräber
von NS-Opfern besonders geschützt.
1955 wollte man das ehemalige Krematorium abreißen.
Das ist aber nicht passiert.
Das ehemalige Krematorium ist nämlich ein besonderer Ort.
1959
1959 wollte das CID eine Gedenk·stätte für die KZ-Opfer.
Viele Menschen haben das CID dabei unterstützt.
Diese Menschen waren zum Beispiel
Vertreter von öffentlichen Einrichtungen.
Oder von Verbänden.
Die Mitglieder von diesen Verbänden
waren fast alle ehemalige Verfolgte.
Zum Beispiel waren viele von den Mitgliedern Juden.
1960
1960 wurde die Todes·angst-Christi-Kapelle gebaut.
Die Todes·angst-Christi-Kapelle wurde auf dem Gelände
vom ehemaligen Häftlings·lager gebaut.
Johannes Neuhäusler hat das entschieden.
Neuhäusler war der Weihbischof von München.
Und Neuhäusler war ein Überlebender aus dem KZ Dachau.
Die Todes·angst-Christi-Kapelle
wurde beim Eucharistischen Weltkongress eingeweiht.
50.000 Menschen waren bei der Einweihung dabei.
1962
1962 hat das CID mit der Bayerischen Staatsregierung entschieden:
Es wird eine Gedenk·stätte für die KZ-Opfer geben.
Die Gedenk·stätte wird auf dem Gelände
vom ehemaligen Häftlings·lager gebaut.
Deshalb hat man 1962
die Baracken vom ehemaligen Häftlings·lager abgerissen.
Die Baracken waren baufällig.
Das heißt:
Die Baracken waren kaputt.
An den Ort von den alten Baracken
wurden 2 neue Baracken gebaut.
Diese Baracken waren Modell·baracken.
Das heißt:
Die Baracken
wurden so ähnlich gebaut wie die alten Baracken.
So sollen Besucher sehen:
So haben die Baracken früher ausgesehen.
So können die Besucher
sich das Leben im KZ Dachau besser vorstellen.
Ab 1962
hat man auch die Mauern und Wachtürme neu aufgebaut.
1964
Am 22. November 1964
wurde das Karmel Heilig Blut eingeweiht.
Johannes Neuhäusler hat das Karmel Heilig Blut eingeweiht.
Neuhäusler war der Weihbischof von München.
Und Neuhäusler war ein Überlebender aus dem KZ Dachau.
1965
Am 9. Mai 1965
wurde die KZ-Gedenk·stätte Dachau eröffnet.
Zu der Zeit hatte die KZ-Gedenk·stätte
eine neue Dokumentar·ausstellung.
1967
Am 30. April 1967
wurde die Evangelische Versöhnungs·kirche eingeweiht.
Hermann Dietzfelbinger hat die Kirche eingeweiht.
Dietzfelbinger war der bayerische Landes·bischof.
Am 7. Mai 1967
wurde die jüdische Gedenk·stätte eingeweiht.
David Spiro hat die jüdische Gedenk·stätte eingeweiht.
David Spiro war ein Rabbiner.
1968
Am 8. September 1968
wurde das Internationale Mahn·mal enthüllt.
Vorher hat es einen Künstler·wettbewerb gegeben.
Das CID hat den Künstler·wettbewerb veranstaltet.
Der Wettbewerb war:
Wie soll das Internationale Mahn·mal aussehen?
Nandor Glid hat den Wettbewerb 1959 gewonnen.
Deshalb hat Nandor Glid das Mahn·mal entworfen.
Nandor Glid war ein Bild·hauer.
Nandor Glid war ein Jude.
Deshalb haben die Nazis Nandor Glid verfolgt.
1975 bis 1985
Von 1975 bis 1985
wurde die Gedenk·stätte immer wichtiger.
Die Gedenk·stätte wurde ein Ort der politischen Bildung.
Deshalb sind zum Beispiel
immer mehr Schul·klassen in die Gedenk·stätte gekommen.
Im KZ Dachau
hat die Lager-SS viele Menschen miss·handelt.
Und viele Menschen sind gestorben.
Zum Beispiel viele Juden.
Aber es sind auch viele andere Menschen gestorben.
Zum Beispiel:
• Roma und Sinti
• Zeugen Jehovas
• Homo·sexuelle Menschen
Homo·sexuell heißt zum Beispiel:
Ein Mann liebt Männer.
Diese Gruppen von Menschen hat man oft vergessen.
Und über diese Gruppen von Menschen
hat man lange nicht gesprochen.
Dagegen haben sich diese Gruppen von Menschen gewehrt.
1980 hat eine Gruppe von Sinti und Roma demonstriert.
Demonstrieren heißt:
Man beschwert sich über etwas.
Das macht man in der Öffentlichkeit.
So möchte man Aufmerksamkeit bekommen.
Die Sinti und Roma haben gesagt:
Im KZ Dachau hat die Lager-SS
viele Sinti und Roma miss·handelt.
Und viele Sinti und Roma sind gestorben.
Das müssen alle Menschen wissen.
Deshalb hat diese Gruppe einen Hunger·streik gemacht.
Das heißt:
Diese Menschen haben absichtlich nichts gegessen.
So wollten diese Menschen Aufmerksamkeit bekommen.
1995
Am 29. April 1995
war ein Jahres·tag von der Befreiung vom KZ Dachau.
An diesem Tag war die Befreiung 50 Jahre her.
Zu der Zeit haben sich immer mehr Menschen
für die KZ-Gedenk·stätte interessiert.
Und für die Opfer vom KZ Dachau.
Deshalb hat man entschieden:
Die KZ-Gedenk·stätte muss ein neues Konzept bekommen.
Das heißt:
Die KZ-Gedenk·stätte muss umgebaut werden.
Die KZ-Gedenk·stätte
muss für Besucher interessanter werden.
Dafür hat man eine Gruppe von Menschen beauftragt.
Am 29. April 1995
wurde die Russisch-orthodoxe Kapelle eingeweiht.
Nikolai Kutepow hat die Kapelle eingeweiht.
Kutepow war der Metropolit
von Nischni Nowgorod und Arsamas.
2001
2001 wurde eine neue Teil·ausstellung
im ehemaligen Lager·gefängnis eröffnet.
2003
Am 2. Mai 2003 wurde die neue Haupt·ausstellung eröffnet.
Die Haupt·ausstellung
ist im ehemaligen Wirtschafts·gebäude.
Die Ausstellung heißt: Weg der Häftlinge.
2005
Am 29. April 2005
war ein Jahres·tag von der Befreiung vom KZ Dachau.
An diesem Tag war die Befreiung 60 Jahre her.
Deshalb wurde der Eingang zur KZ-Gedenk·stätte verändert.
Seitdem können die Besucher
die KZ-Gedenk·stätte anders betreten.
Die Besucher können durch das Tor vom Jour·haus gehen.
So haben die Häftlinge
damals auch das KZ Dachau betreten.
2009
Am 29. April 2009
wurde das neue Besucher·zentrum eröffnet.
2014
2014 haben unbekannte Menschen
etwas aus der KZ-Gedenk·stätte gestohlen.
Das war in der Nacht zum 2. November 2014.
Die unbekannten Menschen
haben die Tür aus dem Tor vom Jour·haus gestohlen.
Die Tür ist sehr bekannt.
Auf der Tür steht: Arbeit macht frei.
2015 hat die KZ-Gedenk·stätte
eine Kopie von der Tür gemacht.
Diese Tür ist seitdem Ersatz für die echte Tür.
2015
Am 29. April 2015
war ein Jahres·tag von der Befreiung vom KZ Dachau.
An diesem Tag war die Befreiung 70 Jahre her.
Deshalb war an diesem Tag
in der KZ-Gedenk·stätte eine Veranstaltung.
Bei der Veranstaltung
waren ehemalige Häftlinge dabei.
Und Befreier vom KZ Dachau.
Die Menschen
waren mit ihren Familien bei der Veranstaltung.
Insgesamt waren etwa 130
ehemalige Häftlinge und Befreier vom KZ Dachau da.
Auch die Bundes·kanzlerin Angela Merkel
war bei der Veranstaltung.
Die Bundes·kanzlerin regiert Deutschland.
Angela Merkel
hat bei der Veranstaltung den Überlebenden gedankt.
Viele Überlebende
unterstützen nämlich die KZ-Gedenk·stätte.
Zum Beispiel als Zeit·zeugen.
Angela Merkel
hat auch über die Opfer vom KZ Dachau gesprochen.
2017
2014 wurde die Tür aus dem Tor vom Jour·haus gestohlen.
Am 22. Februar 2017 war die gestohlene Tür wieder da.
Die Tür wurde in der Stadt Bergen gefunden.
Bergen ist eine Stadt in Norwegen.
Die Tür wurde auf einem Park·platz gefunden.
Dann wurde die Tür restauriert.
Das heißt:
Die Tür wurde sauber gemacht.
Die Tür wurde wieder gemacht wie früher.
Seitdem steht die Tür
in eine Vitrine in der Haupt·ausstellung.