Gedenkbotschaft Patricia Litten

Gedenkbotschaft Patricia Litten

Nichte von Hans Litten

 

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Weitere Informationen

 

 

Patricia Litten war zudem Gast in einem Zeitfragen Feature von Deutschlandfunk Kultur:

Deutschlandfunk Kultur
05. Mai 2021, 19:30 Uhr
Zeitfragen Feature

Eine Mutter kämpft
Irmgard Litten und ihr Sohn im KZ

Von Tobias Barth und Lorenz Hoffmann
Der Muttertag ist keine Erfindung der NS-Propaganda. Aber die Kulturadministratoren des Regimes verstanden es perfekt, den aus den USA kommenden und von Blumenverkäufern etablierten Tag zu nutzen, um Frauen für sich zu gewinnen – wenn sie denn „deutsch“ und „erbgesund“ waren. Der Muttertag, 1934 erstmals als öffentlicher Feiertag begangen, und das Mutterkreuz wurden zentrale Symbole einer pseudoreligiösen Verehrung von Mutterschaft. Von der „heiligsten Kraft“ wird da gesprochen und vom „letzten Sinn“, der darin bestehe, Volk und Führer viele Kinder zu schenken.
Während in Presse und Rundfunk, in Schulen und Unternehmen, der Mutterkult als ein Kern der NS-Ideologie verbreitet wurde, musste die Mutter Irmgard Litten um ihren Sohn Hans fürchten. Der Anwalt war in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet worden und durchlitt Folter und Haft in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Auf allen Ebenen – Internationale Anwaltsverbände, deutsche Diplomaten, Vertraute Hitlers – versuchte Irmgard, sich für die Freilassung oder wenigstens Hafterleichterungen einzusetzen – vergeblich. Im Februar 1938 fand ein Mitgefangener die Leiche von Hans Litten in der Latrine des KZ Dachau. Ihrem 1940 im Exil verlegten Buch gab Irmgard Litten sehr bewusst den Titel: „Eine Mutter kämpft“ – sie gibt ein Gegenbild zu einem entseelten Mutterbegriff, der Voraussetzung des Krieges wurde.

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