Gedenkbotschaft Mario Candotto
Gedenkbotschaft Mario Candotto
Überlebender des KZ Dachau
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(Übersetzung des italienischen Transkripts)
Zuerst möchte ich einen Gruß an die Direktorin der Gedenkstätte Dachau, Frau Hammermann, und an die Referentin Stefania richten.
Ich heiße Mario Candotto, ich bin in Porpetto am 2.6.1926 geboren. Ich bin 94 Jahre alt.
Ich lebe in Ronchi dei Legionari. Ich bin zusammen mit meiner ganzen Familie deportiert worden, wir Männer nach Dachau, die Frauen nach Auschwitz. Heutzutage über die Konzentrationslager zu sprechen, wirkt fast unglaubwürdig. Weil es so unglaublich schwierig ist, anderen Menschen zu erklären oder zu vermitteln, was wir erlitten haben und ertragen mussten. Es ist sehr schwer. Wir behalten uns unsere Erinnerungen aber wir vergessen nicht! Man darf nicht vergessen! Ich wiederhole mich. Daher wurde der Tag des Gedenkens geschaffen, um unsere Erinnerungen wach zu halten, der Tag der Befreiung von Auschwitz, der 27. Januar 1945, als es von russischen Truppen befreit wurde.
Hier in Ronchi dei Legionari gedenken wir unserer Gefallenen. 158 Dorfbewohner wurden deportiert, ungefähr die Hälfte von ihnen ist nicht mehr zurückgekommen. Wir gedenken auch des 24. Mai 1944, als ich zusammen mit circa 70 Dorfbewohnern verhaftet wurde. Ich wurde zusammen mit meiner ganzen Familie verhaftet. Leider sind vier, meine beiden Brüder, die Partisanen waren, und meine Eltern nicht mehr zurückgekommen. Dies ist eben meine Tragödie.
Als ich nach Hause zurückkam, meine Schwester hat uns ins Haus begleitet, haben wir uns alle angeschaut, und wir waren verstummt und fanden keine Worte. Wir waren alle drei regelrecht verlassen, ich war gerade 18, meine Schwester Ida 17 und meine Schwester Fede 23 oder 24. Stellen Sie sich das vor. Wir waren noch so jung. Als ich ins Haus kam, waren wir alle trostlos. Dann hat meine Schwester Fede die Initiative ergriffen und uns gesagt: „Leute: Das Leben geht weiter“.
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